Identifikation mit dem eigenen Ortskern

Emsteker QIN-Arbeitsgruppe informierte sich über ähnliche Projekte und Zielsetzungen in Ganderkesee
(Bild & Text von Thomas Vorwerk. Zur Bildvergrößerung, Bild bitte anklicken.)

Emstek/Ganderkesee – Im zweiten Jahr hintereinander hat Ganderkesee den Zuschlag für ein Projekt der Quartiers-Initiative Niedersachsen (QIN) Information über der Infosäulebekommen. Grund genug für die QIN-Arbeitsgruppe und weitere Interessierte aus Emstek, sich den Ortskern vor den Toren Delmenhorsts einmal genauer anzuschauen und mit den Verantwortlichen über deren Vorgehensweise zu sprechen. Auch wenn beide Orte nur schwer miteinander vergleichbar sind, so gibt es doch einige Überschneidungen, wie etwa die Motivation der Anlieger und Geschäftsleute, die angestrebten Projekte mitzutragen. Egon Bregen, Sprecher der Arbeitsgruppe, machte schon auf der Hinfahrt deutlich: „Alle Beteiligten werden mithelfen müssen, um die Initiative zum Erfolg werden zu lassen“. Und allen müsse klar sein: Wenn am 24. Juni die Entscheidung fällt, ob Emstek QIN-Fördermittel bekommt, „dann geht die Arbeit erst richtig los“, so Bregen. Mut machte den Gästen der Bericht im Rathaus. 35 Firmen habe man seinerzeit problemlos ins Boot geholt und auch finanzielle Beteiligungen von Privatleuten habe es gegeben. Grund dafür war die Ausgangssituation, dass aus dem Ort ein hoher Kaufkraftabfluss zu vermelden war. „Der Ortskern wurde kaum als attraktiver Einkaufsort wahrgenommen“, sagte Christa Linnemann, Wirtschaftsförderin bei der Gemeindeverwaltung. Die Erweiterung des Famila-Marktes als Frequenzbringer war daher ein Glücksfall und so wurde angrenzend das Quartier von 3,3 Hektar umrissen. Vier Arbeitsgruppen wurden gebildet, wobei sich das Feld Leerstandsmanagement fast von alleine aufgelöst hatte, denn von sieben einst verwaisten Geschäften ist nur noch ein Laden übriggeblieben. Der Ansatz: In  diesen Schaufenstern das Warenspektrum des Ortes zu präsentieren. Zur Gestaltung des Marktplatzes wurde ein Gutachterverfahren ausgelobt, an dem sich fünf Architekten beteiligt haben, und zwei Entwürfe sind nun in die engere Wahl gekommen. Um das Projekt zu starten und vor allen Dingen am laufen zu halten, sei es ganz wichtig, dass sich alle Beteiligten damit identifizieren können. Eine Kommunikation nach außen durch verschiedene Aktionen wurde dabei als entscheidender Punkt genannt. In Ganderkesee gab es dazu verschiedene Ansätze, wie ein Interview mit den Beteiligten auf einem überdimensionalen Sofa, ein Ideenwettbewerb, an dem sich auch eine Abiturklasse beteiligt hat, oder die Patenschaft für kleine Beete. Jeder sieht an einem Schild, wer Pate ist und jeder Pate möchte natürlich, dass sein Bereich besonders schön aussieht. Was von diesen Ansätzen auch für den Bereich rund um den Emsteker Marktplatz interessant ist, soll in einem Treffen nach dem 24. Juni weiterdiskutiert werden, wenn die QIN-Entscheidung für oder gegen den Emsteker Antrag gefallen ist.