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14 Emsteker Nachrichten 14. Oktober 2021
FreudeamGestaltenundnieLangeweile
EdhemGusinjacundNikoGorrmacheneineMalerausbildungbeiBlömerinHöltinghausen
Hölting- Arbeiten wie Streichen, Spachteln,
hausen Tapezieren und Fußboden verlegen
(bd). Für den dem Körper schon
20-jährigen einiges ab. Doch
Edhem Gusinjac und den 16-jähri- nun sind die
gen Niko Gorr soll es kein anderer ersten Wo-
Beruf sein als der des Malers. Bei chen ver-
haben jetzt im Malerbetrieb Blömer gangen,
in Höltinghausen ihre Ausbildung das erste
begonnen. Lehr-
Edhem brauchte allerdings den lingsge-
zweiten Anlauf, um seinen Traum- halt ist auf
job zu finden. Nach der Schule be- dem Konto
gann er zuerst eine Ausbildung zum Die Arbeit macht Edhem Gusinjac und Niko Gorr großen Spaß. gelandet und der
Kfz-Mechatroniker. Schließlich ha- Beide haben im August ihre Malerausbildung begonnen. Körper hat sich um-
ben sein Vater und auch ein Onkel gestellt. Und dank der Vielseitigkeit
gerne an Autos „herumgeschraubt“. Maurer,Fuger,Trockenbauer–einen Malen und Gestalten ab. Und sein kommt bei der Arbeit auch nie Lan-
Doch bei ihm wollte die Begeiste- Maler gibt es noch nicht. Das passt Vater hat zwischenzeitlich auch geweile auf.
rung für diesen Beruf nicht so recht ja, dachte er sich. Seit August ist er schon als Maler gearbeitet. Keine Beide haben Spaß daran und füh-
aufkommen. Im zweiten Lehrjahr nun in der Ausbildung zum Maler Frage: er wollte eine Ausbildung len sich in ihrem Betrieb richtig gut
brach er die Ausbildung ab. Statt- beim Malerbetrieb Blömer in Höl- zum Maler machen. Die Umstel- aufgehoben. Einstimmig sagen sie
dessen probierte er ein paar Jobs tinghausen. lung auf den Acht-Stunden-Tag auf die Frage, ob Berufsschule oder
auf dem Bau aus. Malerarbeiten Für Niko war die Berufswahl keine mit körperlicher Arbeit war für den Arbeiten im Betrieb besser sei: „Ar-
gehörten auch dazu. Und das ge- schwere Entscheidung. Schon früh 16-Jährigen zunächst schon an- beiten!“ Na, wenn das keine guten
fiel ihm gut! In seiner Familie gibt es zeichnete sich seine Neigung zum spruchsvoll. Immerhin verlangen Voraussetzungen sind…
„Polsternisttoll!“
MoritzImbuschlerntbeiGeorgBüssinginEmstek
Emstek (bd). bildung zum Tischler begann er
Moritz Im- 2020 die Ausbildung zum Rau-
busch steht mausstatter im Betrieb seines
vor einem „nackten“ Sessel. Über Stiefvaters in Garrel. Denn in sei-
dem Holzgestell quillt die Polster- nem Wunschbetrieb „Büssing
füllung zwischen Schnüren hervor. Wohnkonzepte“ in Emstek war zu-
Und auf dem Tisch hinter ihm liegt nächst noch kein Ausbildungsplatz
schon der zugeschnittene Bezug frei. Erst im August dieses Jahres
bereit. Der 19-Jährige ist im zwei- konnte er zu Ausbilder Georg Büs-
ten Lehrjahr seiner Ausbildung zum sing wechseln. „Die Ausbildung ist
Raumausstatter. Besonders das hier umfangreicher als in vielen
Polstern hat es Moritz Imbusch an- anderen Betrieben. Man lernt alle
getan. Bereiche, vom Boden über Wände
Dabei ist er eher zufäl- und Fenster bis zum Pols-
lig auf den Beruf des ter kennen“, begründet
Raumausstatters Moritz Imbusch sei-
gekommen. Nach nen Wechsel nach Gefällt seine Arbeit: Moritz Imbusch macht eine Ausbildung zum
seinem Real- Emstek. Tatsäch- Raumausstatter bei Büssing Wohnkonzepte.
schulabschluss lich ist Georg
entschied er Büssing in seiner Fenster oder Polster spezialisiert. mit, scheuen sich nicht davor, eine
sich nämlich zu- Branche für die Deshalb lernen die angehenden Zeichnung anzufertigen und ha-
nächst für eine gute Qualität der Raumausstatterinnen und Raum- ben ein gutes räumliches Vorstel-
Ausbildung zum Ausbildungundsein ausstatter – ergänzend zum lungsvermögen. „Wenn jemand
Tischler. In dieser Zeit großes Engagement mehrwöchigen Blockunterricht in immer wieder das eigene Zimmer
half er seinem Stiefvater bekannt. Längst nicht alle der Berufsschule – in überbetrieb- umräumt und umdekoriert, Wände
Klaus Janssen in dessen Betrieb Ausbildungsbetriebe können so lichen Lehrgängen alle Fachberei- neu gestaltet und Möbel schiebt,
aus. So kam Moritz mit Polsterar- umfangreich qualifizieren, wie es che des Berufs kennen. dann könnte das ein Zeichen sein“,
beiten in Berührung und merkte bei Georg Büssing der Fall ist. Angehende Raumausstatterin- ergänzt Georg Büssing die er-
bald: „Das ist es! Polstern ist toll!“ Viele Betriebe haben sich auf nen und Raumaustatter bringen wünschten Fähigkeiten für ange-
Direkt im Anschluss an die Aus- einen der Bereiche Boden, Wand, Farbverständnis und Kreativität hende Raumausstatter.