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14 Emsteker Nachrichten 28. November 2019
„Hölker“Theaterverein
aufgroßerFahrt
SchöneTageinHamburgverbracht
Höltinghausen(rw).DieMitglieder hat das lustige Musical „Reeper-
des Theatervereins Höltinghausen bahn“ geschaut. Samstags ging es
unternahmen am letzten Wochen- auf die Plaza der Elbphilharmonie,
ende im August einen herrlichen im Anschluss gab es eine histori-
Ausflug. Das Organisationsteam sche Führung in der Speicherstadt
hatte das Ziel streng geheim gehal- mit Besuch des Spicy´s Gewürzmu-
ten und so ging es am Freitagmittag seum. Am frühen Sonntagmorgen
voller Erwartung mit dem Bus los standzumAbschlusseineFleetfahrt
- Richtung Hamburg. In Hamburg auf dem Plan - eine Zeitreise durch
Ohlsdorf wurde Quartier bezogen Hamburgs Weltkulturerbe.
und anschließend ging es gemein- DerTheatervereinhatinzwischen
sammitderS-BahnindieHafencity. einneuesplattdeutschesStückaus-
Nach einem gemeinsamen Abend- gesucht. Im nächsten Frühjahr wird
essen im bekannten Fischerhaus „Pension Hollywood“ gespielt. Die
mit dem schönsten Blick auf den Proben haben bereits begonnen.
Hamburger Hafen, verbrachte man Die Zuschauer erwartet wieder ein Die Theaterspieler (hier in einem anderen Stück) freuen sich auf die
den Abend im Schmitz Tivoli und sehr turbulentes, amüsantes Stück. neue Saison und auf viele Besucher. Foto: R. Wilken
MenschensuchenimGPZNormalität
Mottoim„HausAntoniusstraße“:sowenigHilfewiemöglich,sovielHilfewienötig
Emstek. sich, bevor sie in Häuser wie dieses fängt mit den morgendlichen Rou- nicht im Vordergrund, sondern viel-
(bd). Es duf- in Emstek ziehen. „Die Menschen tinen wie Aufstehen, Waschen, mehr die Überwindung, überhaupt
tet nach hier suchen Normalität“, so der Ein- Anziehen an und zieht sich durch einer geordneten Tagestruktur
Mittagessen richtungsleiter und das ist schwer den ganzen Tag: den Wohnbereich nachzugehen.
auf den Flu- genug. So lautet der Grundsatz für ordentlichhalten,Wäschewaschen, Ein großer Fortschritt in Richtung
ren der Wohnbereiche. In jeder Be- das Leben im „Haus Antoniusstra- Einkäufe erledigen, Verpflichtungen Normalität wäre für die Bewoh-
reichsküche bereitet ein Bewohner ße“: so wenig Hilfe wie möglich, so nachkommen - z.B. auch die Post ner der Umzug in eine dezentrale
das Essen für seine Wohngruppe viel Hilfe wie nötig. erledigen. Für viele ist es schon eine Wohngruppe, wie es sie in Emste-
vor. Ob es Spaghetti Bolognese, Das Problem der Menschen liegt Herausforderung, einige Stunden kerfeld gibt. Morgens und abends
Grünkohl oder Pizzasuppe gibt, ist in der selbstständigen Strukturie- unter fachlicher Anleitung einer Be- wird nach dem Rechten geschaut,
im gemeinsam erstellten Wochen- rung des Tages. Ihnen fehlt es an schäftigung nachzugehen. Dabei werden Probleme und Vorkomm-
plan festgelegt. Dort steht auch, dem Antrieb, alltägli- steht gerade am Anfang die Sinn- nisse besprochen und ansonsten
wer an diesem Tag dafür zuständig che Aufgaben zu haftig- leben die fünf Bewohner dort ei-
ist. Es ist noch nicht elf Uhr, so dass er- ledigen. keit genständig, gehen zur Arbeit in eine
einige der insgesamt 30 Bewohner Das gar nahegelegene Einrichtung. „Das
des „Haus Antoniusstraße“ entwe- Haus ist ein perfektes Beispiel für
der in einer tagesstrukturierenden gelebte Inklusion, denn die Nach-
Beschäftigung im Haus sind oder barn der Straße sind offen und ge-
auswärtige Termine in Anspruch hen wunderbar mit den Menschen
nehmen, für Arztbesuche, Thera- der Wohngruppe um,“ freut sich
pien oder um persönliche Erledi- JürgenFiswicküberdieseSituation.
gungen zu machen. „SoeinHaussuchenwirseiteiniger
Das „Haus Antoniusstraße“ in Zeit auch in Emstek.“
Emstek, ein Teilbereich des Ge- Der Umzug der Einrichtung nach
meindespsychiatischen Zentrums Emstek war ein Glücksfall. Größe
Cloppenburg, ist eine Rehabilita- und Infrastruktur des Ortes sind
tions-Einrichtung. „Die Bewohner ideal für die Bewohner und die Ar-
sind freiwillig hierherkommen, beit mit ihnen. Beim Bäcker oder
weil sie in ihrer alten häuslichen im Supermarkt begrüßt man ei-
Umgebung nicht mehr alleine nige mit Namen. Mitarbeiterin und
zurechtkommen“, betont Einrich- Ergotherapeutin Irmgard Emke
tungsleitern Jürgen Fiswick. Alle bringt es auf den Punkt: „Wir sind
haben eine ambulante und häu- Entspannung bei einer Partie Billard: links Einrichtungsleiter Jürgen in Emstek gut angekommen und
fig auch stationäre „Karriere“ hinter Fiswick, 3. v. li. sein Kollege Andre Beckhelling. Foto: GPZ aufgenommen.“