HGV Mitglied neuer Vorsitzender
Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU am Mittwoch, 08.10.2008 für die Gemeinde Emstek gegründet
HGV Mitglied Alexander Prox neuer Vorsitzender
(Zeitungsartikel und Foto vom 10.10.2008 MT Thomas Vorwerk)
Emstek – „Wir sind definitiv keine Konkurrenz zum Handels und Gewerbeverein. Die Mittelstands-und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) macht politische Arbeit, der HGV ist anders ausgerichtet und verfolgt andere Ziele“, machte MIT-Kreisvorsitzender Heinz Steenken aus Ramsloh gleich zu Beginn der Gründungsversammlung im Ecopark deutlich.Gut 50 Vertreter aus Industrie und Handwerk waren dazu in das Zentrum Zukunft nach Drantum gekommen, um den Vorstand zu wählen und erste Zielsetzungen auszuloten. „Um Themen zu eruieren, werden wir das Ohr bei den Mitgliedern haben und bei einer Versammlung Anfang des Jahres die Ausrichtung festlegen“, hatte der frisch gewählte Vorsitzende Andreas Prox in einem vorangegangenen Pressegespräch erklärt. Kräfte bündeln, um mit einer gemeinsamen Stimme aufzutreten ist das Ziel der Vereinigung. Dies könne beispielsweise bei Themen wie der aktuell diskutierten Maut-Erhöhung für Lastwagen sein, oder bei infrastrukturellen Maßnahmen sowie bei der Reformierung der Erbschaftsteuer.
An Letzterer hat der Bundesvorsitzende Dr. Josef Schlarmann allerdings einiges auszusetzen, wie er in seinem Vortrag erläuterte. „Die Politik hat sich längst von der Wirtschaft entfernt“, sagt der gebürtige Lohner. Zwar könne bei einer Betriebsübergabe innerhalb der Familie nach dem Modell eine Steuerbefreiung erreicht werden, die Voraussetzungen dafür aber zwingen die Firma in ein Korsett, aus dem heraus sie sich mindestens zehn Jahre nicht entwickeln kann, weil das Lohnniveau nicht signifikant sinken darf, kaum Betriebsvermögen entnommen werden kann und das Unternehmen über zehn Jahre gehalten werden muss. Bundestagsmitglied Franz-Josef Holzenkamp hatte zuvor die Gründung der MIT Emstek als dritte Vereinigung im Kreis nach Cloppenburg und Garrel ausdrücklich begrüßt. „Wenn die MIT basisnah organisiert ist, funktioniert es besser,weil sich die Mitglieder damit eher identifizieren“. Mittelständischer Sachverstand könne so bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden, meint der Garther.
An den guten Kontakten ließ auch Schlarmann keinen Zweifel. Von der Bundesspitze bis runter zu den Ortsverbänden gebe es „Strukturen mit vielen Brücken“,wie es der Bundesvorsitzende nannte. Allerdings sei es in der großen Koalitionnicht gerade leicht, die Entscheidungsträger zu überzeugen, da alle für den Mittelstand wichtigen Ministerien, wie Haushalt und Steuern, Arbeit und Soziales, Umwelt sowie Gesundheit, mit Sozialdemokraten besetzt sind, räumte Dr. Josef Schlarmann ein. Doch er erwartet den Wandel: „Die große Koalition hat abgewirtschaftet“, stellte er lautstark heraus. Trotz aktuell schwacher Umfrageergebnisse für die Union erwartet Schlarmann im kommendenJahr den CDU-Wahlsieg und eine schwarz-gelbe Regierung. Der Mittelstand könne seinen Teil dazu beitragen: „Er kann es sich nicht länger leisten, zur schweigenden Mehrheit zu gehören, er muss sich kraftvoll melden“. In Emstek wurde dazu die Basis bei den anschließenden Wahlen gelegt. Der seit Mittwoch 42 Mitglieder umfassenden Vereinigung, für die eine CDU-Mitgliedschaft übrigens nicht erforderlich ist, steht Alexander Prox von der Firma Medtec vor. Als Stellvertreter wurden Thomas Kolbeck, Stefan Knopp, Ingo Behrens und Bernd Wendeln gewählt. Beisitzer sind Bernard Sieverding, Susanne Eberlei,Egon Bregen und Norbert Kuhn. Alle Wahlen verliefen einstimmig.