Informativ und unterhaltsam
Gitta Connemann sprach auf dem politischen Frühschoppen des HGV auf dem Margarethenmarkt.
Unterhaltsam war nicht nur das musikalische Rahmenprogramm der Limerick-Session-Band. Frau Connemann, MdB im Wahlkreis Unterems, wusste ihren informativen Vortrag über das Arbeiten und Leben als Bundestagsabgeortnete in Berlin immer wieder durch lebhafte Schilderungen und kleinen Anekdoten aufzulockern. Franz-Josef Holzenkamp hatte sie dem HGV als hervorragende Rednerin empfohlen und hatte dabei keinesfalls übertrieben.
Claus Frye-Büssing, Vorsitzender des Handels- und Gewerbeverein, stellte nach einer kurzen Begrüßung diese Frage an Frau Connemann und stimmte damit die Gäste der gut besuchten Veranstaltung auf das Thema ein: „Wir als Wähler möchten gerne wissen, wie sie den Spagat zwischen den hochkomplexen Vorgängen in Berlin und ihrer Arbeit im Wahlkreis hinbekommen. Auf der einen Seite die Spähaffäre, Steuer- und Gesundheitsreform und auf der anderen Seite Besuche beim örtlichen Kaninchenzüchterverein“.
Sicherlich war in den Worten der Abgeordneten aus Ostfriesland auch ein bisschen „Wahlkampf 2013“ verpackt, aber die Berichte aus ihrem Arbeitsleben waren weder mit Partei-Parolen oder gar leeren Worthülsen umrahmt. Da sie aus einer ähnlich strukturierten Umgebung wie dem Oldenburg Münsterland stammt, verstand sie es, gerade auch den enormen Arbeitsaufwand zu erläutern, den ein Mandat aus einer boomenden, landwirtschaftlichen Region mit sich bringt. Sie vertrete ganz intensiv die Interessen ihres Wahlkreises in Berlin, was auch nicht immer mit einer Sitzung im Bundestag verbunden sein müsste. Viele, besonders aber fachbezogene Sitzungen, werden zum Teil nur noch von den Fachleuten der zuständigen Ausschüsse besucht. Wenn die wenigen Abgeordneten dann auch noch Zeitung lesen oder ihre E-Mails checken, sei dieses zum Einholen von Informationen und Fakten teilweise unumgänglich. Das ein solches Verhalten für das Bild des Politikers in der öffentlichen Meinung nicht förderlich ist, ist Frau Connemann durchaus bewusst. Um diesem Image entgegenzuwirken, sucht sie den Kontakt zu vielen Bürgern ihrer Region, besonders zu den Jugendlichen. Solches kann auch z.B. auf einer Rammlerschau geschehen, bei der sie bei ihrer ersten Schirmherrschaft mit einem Schwarz-Weißen Riesenschecken verglichen worden ist. Sehr amüsant schilderte die charmante Rednerin auch ihre Besuche im Supermarkt, bei denen sie einfach nur mal einkaufen möchte. Beim Gang durch das Geschäft zöge direkt eine „Tuschelspur“ hinter sich her.
Nach der sehr unterhaltsamen Rede von Frau Connemann brachte Bürgermeister Michael Fischer noch Fakten auf den Tisch. Er berichtete kurz und kernig über Zahlungen der Gemeinde in den Finanzausgleich, Baumaßnahmen und die Verbesserung der Infrastruktur.
Eine besondere Erwähnung verdient auch der anschließende Mittagstisch. Für einen sehr günstigen Preis von 7,50 Euro konnten die Besucher des Frühschoppen ein kleines Büfett genießen. Verschiedene Sorten Fleisch und Fisch, frische Salate, Gemüse und diverse andere Beilagen wurde vom Roadhouse liebevoll angerichtet.
Foto: Sigrid Lünnemann