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22 Emsteker Nachrichten 17. Oktober 2019
AlteFotosführenaufReiseindieVergangenheit
SvenHinrichsmeyerveranschaulichtFamiliengeschichtein100-seitigemFotobuch
Emstek. (bd) Als Sven Hinrichs- 1816 am heutigen Familiensitz Hin-
meyer Anfang des Jahres krank- richsmeyerinDrantumdieHofstelle
heitsbedingt für mehrere Wochen baute. Diese tauchen zunächst als
nicht arbeiten konnte, suchte er „Kreymer“ auf. Dass sich die Namen
Beschäftigung. Die Urlaubsfotos aufgrund falscher Überlieferungen
des Sommerurlaubs waren bereits und Schreibweisen verändert ha-
in Fotobüchern verarbeitet. Im el- ben, stellte der 31-jährige Elektro-
terlichen Keller fand er schließlich meister bei seinen Nachforschun-
Inspiration in Form vieler undoku- gen fest. Er stößt auf Auswanderer
mentierter Fotoalben und loser Fo- nach Brasilien und in die USA im 19.
tosammlungen. Fotos aus Zeiten, Jahrhundert, stellt Nachforschun-
die seine Eltern als Kinder zeigten gen im Auswandererhaus in Bre-
und weiteren „fremden“ Personen, Das Familien-Fotobuch mit hundert Seiten zeigen Frank Hinrichs- merhaven an, um darüber mehr zu
die er nicht zuordnen konnte. Zum meyer, Maria Ronnebaum, Anne Hinrichsmeyer, Franz Hinrichs- erfahren. Und so entwirrt er viele
größten Teil Familienmitglieder. meyer, Sven Hinrichsmeyer, Martina Schulte, Alfred Hinrichsmeyer, Zusammenhänge u.a. der Familien
Er fing an, sich im Familienkreis zu Ina von Hammel und Alexander von Hammel (von links). Krömer, Tabeling, Heyer und Hin-
erkundigen. Und stieß dabei auf die Foto: F.-J. Ronnebaum richsmeyer bis in die heutige Zeit.
Familiengeschichte, Stammbäume Doch ein Ende der Arbeit ist nicht
der verschiedenen Familienzweige schichte der Familie Hinrichsmeyer. senden Personen. in Sicht. Immer wieder tauchen
und natürlich zahlreichen Anekdo- Nebenbei veranschaulicht es auch Neben Familienmitgliedern neue Hinweise und Fotos auf, die
ten. die Fortschritte der Fotografie. Von nutzt Sven Hinrichsmeyer Chroni- weitere Nachforschungen nach
Das Ergebnis seiner Recherchen aufwändigen Familienfotos zu be- ken von Heimatkundlern, um die sich ziehen. „Jetzt möchte ich auch
ist ein über hundert Seiten umfas- sonderen Ereignissen in schwarz- Zusammenhänge zu entschlüs- weitermachen,“ zeigt sich der junge
sendes Fotobuch mit ausführlicher weiß von Fotografen abgelichtet, seln, die zwischen den einzelnen Mann nach wie vor fasziniert vom
Dokumentation von Personen und die Gesichter ernst und streng, bis Familiensträngen liegen. So erklärt Ergebnis seiner Freizeitbeschäfti-
der entsprechenden Zeitgeschich- zu den lockeren Schnappschüssen sich eine verwirrende Namensent- gung, die er nun neben der Arbeit
te.EszeigtnichtnurdieFamilienge- der Moderne mit unbefangen po- wicklung der Familie Krömer, die weiter betreibt.
HeimatvereinegemeinsamaufTourdurchdenPott
FührungZecheZollverein,BesichtigungVillaHügelundHafenrundfahrtinDuisburg
Emstek (gb). Zum dritten Mal hat-
ten die Heimatvereine der Gemein-
de Emstek zu einem gemeinsamen
mehrtägigen Busausflug eingela-
den.BeiherrlichemWetterbegaben
sich 30 Teilnehmer auf den Weg,
um das Ruhrgebiet zu erkunden.
Die erste Station war das Weltkul-
turerbe Zeche Zollverein in Essen.
Unter fachkundiger Führung wur-
den die weiträumigen Anlagen des
stillgelegten Bergwerkes in Augen-
scheingenommen.AmNachmittag
wurde in Duisburg bei einer Hafen-
rundfahrt der größte Binnenhafen
Europas besichtigt. Hier konnte
mandasverladenunterschiedlicher Essen und das Ruhrgebiet haben die Mitglieder der Emsteker Heimatvereine gemeinsam erkundet. Zum
GüteraufFrachtschiffefürdenWei- Gruppenfoto sammelte man sich vor der Villa Hügel. Foto: G. Bothe
tertransport auf dem Rhein sehen.
Der zweite Tag begann passend Gästeführerin erkundet. Anschlie- stand ein Besuch des alten Dorfes in den engen Gassen, die teilweise
zur Frühschoppenzeit mit einem ßenden wurde die Geschichte der Westerholt, einem Stadtteil von aus dem 16. Jahrhundert stammen,
kleinen Brauseminar im Brauhaus Villa Hügel, dem beeindruckende Herten, auf dem Programm. Mit waren mit den kleinen Gärten eine
Webster in Duisburg. Hier lernten Wohn- und Repräsentationshaus Gästeführern wurde das maleri- wahre Augenweide. Nach einem
die Teilnehmer die Grundlagen des der Familie Krupp, bei einem ge- sche Dorf mit seinen über siebzig Aufenthalt in einem der gemütli-
Bierbrauens kennen. Am Nachmit- führten Rundgang anschaulich ver- liebevoll restaurierten Fachwerk- chen Gasthäuser des Dorfes kehr-
tag wurde Essen bei einer Stadt- mittelt. häusern zu Fuß erkundet. Die unter ten die Teilnehmer mit vielen neuen
rundfahrt mit einer humorvollen Am letzten Tag des Ausfluges Denkmalschutz stehenden Häuser Eindrücken nach Emstek zurück.