Page 28 - Emsteker Nachrichten
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Emstek
Das Gesicht der Emsteker Bibliothek
leitet Generationenwechsel ein
Ulla Moormann freut sich auf mehr Zeit für Privates
Emstek (bd). Ich habe zwei Lieblingsjobs,“ sagt Ulla Moormann und strahlt zusammen mit ihrem 18-köpfigen ehrenamtlichen Helfer:innenteam den
über das ganze Gesicht. Einer davon ist die Leitung der Bücherei Emstek, Umzug in die heutigen Räume.
die korrekt KÖB - Katholisch Öffentliche Bücherei - heißt. Mit einer großen
Leidenschaft für Bücher, Geschichten und Literatur, vor allem aber auch für Zeit für die Übergabe.
große und kleine Menschen, hat sie die Bücherei in 28 Jahren geprägt und Keine Frage, die Bücherei ist ihr „Baby“. Deshalb hat Ulla Moormann sich
zu dem gemacht, was sie heute ist. Ein Paradies für Bücherwürmer, Leserat- gründliche Gedanken über die Zukunft der Einrichtung gemacht, es wur-
ten, Wissbegierige oder Romanfans und die, die es noch werden wollen. Für de Zeit, die Nachfolge zu regeln. Dass ihre Arbeit weiterhin als Ehrenamt
jedes Alter stehen Bücher und elektronische Medien unterschiedlichster fortgesetzt wird, wie sie es seit Jahrzehnten mit hohem Zeitaufwand und
Genren zur Ausleihe bereit. Das alles ist nicht selbstverständlich! Engagement tut, war ausgeschlossen. Also setzte sie sich bei den Trägern
der Einrichtung für die Schaffung fester Stellen ein. Und stieß, nach einiger
Bevor die Bücherei 2016 die heutigen, modernen Räume bezog, stand auf Zeit, auf Zustimmung. Seit dem ersten November haben nun zwei Nachfol-
der Straßenseite gegenüber - heute ist dort der Fußball-Spielplatz des gerinnen aus Emstek - Verena Tegeler und Tanja Otten - die hauptamtliche
Kindergartens St.Maria Goretti – das alte Jugendheim der Gemein- Leitung der Bibliothek übernommen.
de. In einem Teil dieses alten Hauses war die Bücherei lange Zeit Natürlich wird der erfahrenen Büchereileiterin, die neben dem
untergebracht, die Ulla Moormann vor vielen Jahren als eh- „Kerngeschäft“ der Bücherei zahlreiche Veranstaltungen, Le-
renamtliche Mitarbeiterin kennen- und lieben lernte. Als sie sungen und Ausstellung organisiert hat, der Abschied schwer
die Leitung der Bücherei von ihrer Vorgängerin Ada West- fallen. Aber sie ist froh, wenn sie die Verantwortung nun ab-
erhoff übernahm, war das einzige elektronische Hilfsmittel geben kann. „In meinem Alter weiß man nicht, was kommt,“
ein Telefon. Mit Kabel und Festanschluss, wohlgemerkt. Der gibt sie zu denken. „Dann ist es besser, jetzt die Geschicke in
Karteikasten war das wichtigste Organisations-Equipment gute Hände abzugeben.“ Außerdem bleibt ihr noch der zwei-
für die Arbeit mit den Büchern und Zeitschriften. Ohne te Lieblingsjob. Ihre Arbeit als angestellte Museumspädago-
ging gar nichts. So war das in den 1990er Jahren. gin im Museumsdorf Cloppenburg wird sie noch behalten.
Und sie hat noch so viele Pläne. Die Kinder und Enkelkinder
Bald stürzte sich die studierte Ingenieurin für Lebens- häufiger besuchen, zum Beispiel. Sie wohnen in Ham-
mittelchemie sozusagen als Quereinsteigerin in burg, Freiburg und Barcelona. „Alles wunderschöne
die Modernisierung der Büchereiorganisation. Urlaubsorte,“ betont sie und kann die Vorfreude
Die Grundlagen des Bibliothekswesens er- nicht verbergen. Außerdem möchte sie gerne
lernte sie in einem Kurs zur kirchlichen mehr Reisen und meint damit keine fernen Zie-
Büchereiassistenz. „Das Mindeste, was le, die nur mit dem Flugzeug erreichbar sind.
man als Ausbildung haben muss, um die Keine klassischen Urlaubsreisen. Ihr schwe-
Arbeit einer Bücherei leisten zu können,“ ben eher Fahrradtouren und Wanderungen
erklärt die mittlerweile 72-Jährige. Heute über viele Tage und lange Distanzen vor.
steht die Bücherei vorbildlich da, bilder- Tatsächlich sehnt sie sich auch nach etwas
buchmäßig, könnte man sagen. Dass mehr Zeit für sich selbst. Und wenn sie da-
es zum Neubau kam, war übrigens der von zu viel hat, wird ihr bestimmt ein neu-
maroden Substanz des alten Gebäu- es Projekt einfallen. Auf jeden Fall beginnt
des geschuldet. Es war abgängig. Also Foto: Beate Deeken Ulla Moormann ab ersten Januar 2024 ihr
schulterte die optimistische Emstekerin Leben als Teilzeitrentnerin.
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die OBS Emstek
Emstek (fh). IDie Oberschule Emstek hat
nun einen Imagefilm bekommen. Die Vi-
deoproduzentin Anuschka Bačić aus Vis-
bek hat den Alltag der SchülerInnen in
diesem Film vorgestellt. Aber sehen Sie
selbst, einfach den QR-Code scannen:
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