Egts: „Ich möchte keinen Tag hier missen“

Evangelischer Pastor der Kirchengemeinde Emstek/Cappeln verlässt nach zehn Jahren seinen Wirkungskreis.
(Von Thomas Vorwerk. Zur Bildvergrößerung, Bild bitte anklicken)

Pastor EgtsEmstek/Cappeln – Fast genau zehn Jahre nach seinem Amtsantritt in Emstek/Cappeln verlässt Pastor Christian Egts Ende September die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde. Ein Schritt, der ihm nicht leicht gefallen ist, aber nach zehn bis 15 Jahren wird in der evangelischen Kirche
eine Ortsveränderung gerne gesehen. „Ich habe mich beworben in einer Phase, in der man einen Wechsel selber beeinflussen kann“, sagt Egts in einem Gespräch mit der MT. Später wäre er vielleicht versetzt worden und hätte nur bedingt den Entschluss des Oberkirchenrats in Oldenburg für den Ort seines neuen Wirkens steuern können. So zieht es ihn im Herbst an die Unterweser, wo er die Kirchengemeinde „Brake-Nord“ übernehmen wird. „In Brake sind wir dann vier Kollegen, die sich die Aufgaben teilen können“, beschreibt der 44- Jährige einen entscheidenden Unterschied zu seiner aktuellen Kirchengemeinde, die rund 3000 „Schäfchen“ auf einer deutlich größeren Fläche von zwei politischen Gemeinden umfasst. Diese Arbeit mache ihm zwar viel Freude, bringe einen aber  bisweilen an die Grenzen seiner Möglichkeiten.

Eine Kirchengemeinde mit zwei Pfarrbezirken: Dieser Umstand hatte zur Folge, dass jeden Sonn- und Feiertag Gottesdienste an zwei Standorten zu halten waren. Das berühmte lachende und das weinende Auge wird auch von dem Theologen, der aus Cuxhaven stammt und in Oldenburg aufgewachsen ist, zitiert, wenn es um seinen Abschied geht. „Ich möchte keinen Tag hier missen. Der Weggang fällt mir schwer, aber ich stelle mich auch gerne den neuen Herausforderungen“. Herausforderungen gab es auch im Jahr 2000 für ihn. Die Zusammenführung von Einheimischen und Aussiedlern nennt der leidenschaftliche Orgel-Spieler allem voran. Eine Aufgabe, die ihn die ganzen zehn Jahre begleitet hat. Die Ökumene ist ein weiterer Schwerpunkt. Viele Erfahrungen habe er dazu in Emstek und Cappeln gemacht und mit vielen katholischen Pastören der unterschiedlichen Charaktere zusammengearbeitet. „Berührungsängste“ sind ihm ohnehin fremd. Die guten Kontakte zu den Vereinen, seien es die Schützen oder die Sportler, haben ihn auch außerhalb der Kirche und losgelöst von der Konfessionszugehörigkeit zu einer bekannten und geschätzten Person gemacht. Die Pastorenstelle für Emstek/Cappeln wird jetzt neu ausgeschrieben und die evangelischen Christen werden sich vielleicht sogar auf eine gewisse Zeit der Vakanz einstellen müssen. Der „Betrieb“, wie Egts sagt, wird aber in jedem Fall aufrechterhalten.